Meine Geschichte – Teil 9

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Es war definitiv ein spannendes, weil neues Gefühl. Wir hatten eine Band unter Vertrag! Dabei schien es irgendwie keine Rolle zu spielen, dass bisher noch niemand diese Band kannte und ebenso unwichtig erschien uns die Tatsache, dass wir keinen konkreten Plan mit der Band verfolgten. Wir legten einfach los.

Alles eine Sache des Vitamin B

Sehr klischeehaft, aber so ist es nunmal. Die Sache mit den Beziehungen ist durchaus ein seltsames Phänomen. Ich finde es vergleichbar mit der Sicht auf das Hauptzahlungsmittel in unserer heutigen Gesellschaft: Geld. Wenn man mehr als genug davon besitzt, kommt es einem ganz natürlich vor und man freut sich darüber. Wenn man zu wenig davon hat, weiß man meist nicht, wo man es herbekommt und fühlt sich – überspitzt gesagt – in einer ausweglosen Situation gefangen. Oder zumindest mal relativ machtlos, weil die Selbstbestimmtheit fehlt. Aus diesem Karussell kommen die Wenigsten in ihrem Leben raus. Denn je mehr man über das Fehlen einer Sache nachdenkt, desto mehr gewinnt dieses Fehlen an Kraft und Präsenz. Das fühlt sich für viele Menschen paradox an, ist jedoch ganz logisch. Man glaubt: “Je mehr ich mich mit dem Problem beschäftige, desto schneller komme ich aus meiner problematischen Situation wieder raus.” Das Gegenteil ist der Fall.

Die Lösung ist recht simpel. Nicht einfach, aber simpel. Man muss in die Richtung der Lösung denken, nicht in die des Problems. Anstatt darüber nachzudenken und sich ständig darüber zu unterhalten, wie unfair es ist, dass andere diese Kontakte haben und nutzen können, sollte man seine Gedanken in diese Richtung bringen: “Was genau muss ich jetzt in diesem Moment tun, um mein eigenes Netzwerk auszubauen?”

Oft sind es ganz kleine Schritte, die einem auf den ersten Blick zu klein erscheinen mögen, als dass sie einem das große Ziel näher bringen würden, doch wie sagt das Tao Te King (gesprochen: “Dao De Djing”, ein sehr weises Buch von Laotse) so schön: “Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.”

Der erste Schritt

Man lenkt den Blick somit auf das, was man bereits hat, und erweitert dann langsam aber stetig diesen Bereich. Was hatten wir damals eigentlich? Lass mich überlegen:

1. Ich kannte ein paar Veranstalter oder zumindest die Konzerträumlichkeiten
2. Ich hatte Erfahrung darin, Konzerte zu spielen
3. Ich kannte Studiobesitzer
4. Hanna wusste, was passieren musste, um eine CD veröffentlicht zu bekommen
5. Viel mehr aber auch nicht

Reicht das? Definitiv. Uns hätte auch viel weniger gereicht, denn wir brannten für diese Band. Man konnte die Hitze förmlich spüren, die von uns ausging, während wir uns mit jedem Gedanken mehr mit der Frage beschäftigten: Was können wir jetzt für diese Band tun?

Eines der ersten Konzerte fand im Atomic Café statt, einem der legendärsten Clubs aller Zeiten – nicht nur in meiner verschwommenen Erinnerung. Das war ein kleines Déjà-vu, denn auch mein erstes Konzert mit den Five!Fast!!Hits!!! spielte ich im Atomic Café. Wieso dort? Puh, das ist eine lange Geschichte. Aber vielleicht mache ich im nächsten Blogeintrag einen kleinen Exkurs in die Zeit davor.

>> Teil 10 – Five! Fast!! Hits!!! – Spezial

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